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Die Entführung

Es war eine kalte windige Nacht. Herr Trick, der Lehrer der Klasse 12b schlief schon längst in seinem warmen Bett. Und so hörte er auch nicht, dass sich an seiner Hintertür jemand mit einem Dietrich zu schaffen machte. Der Dieb brach die Tür lautlos auf und schlich auf leisen Sohlen zum Katzenkörbchen. Dabei guckte ihm der Hamster zu, der nachts immer aufstand um in seinem Laufrad zu joggen. Das durfte nicht sein, denn der Hamster konnte der Polizei helfen, ihn zu finden. Also griff er in einem schnellen Augenblick zu, erwürgte den Hamster und legte den toten Hamster in seinen Käfig zurück. Er packte die fauchende Katze in den Katzenkorb, nahm den Korb und schlich zurück in den Garten. 

Doch leider hatte er nicht auf die Vorhänge geachtet, denn diese waren auf. Der Schornsteinfeger, der dringend den Kamin reparieren musste und erst spät abends Zeit dafür hatte, kletterte gerade die Leiter hoch, die vor dem Fenster lehnte, sah den Einbrecher und staunte: „Was macht der denn da?“. Als der Katzenräuber in sein Auto stieg und davonfuhr, bemerkte der Schornsteinfeger, dass er einen blauen Porsche fuhr mit dem Kennzeichen M - XL - ? 3 ? 9. Leider hatte er kein Handy dabei und während seiner Arbeit am Schornstein vergaß er den Vorfall.

Am nächsten Morgen, als der Lehrer aufwachte, kam nicht wie gewöhnlich die Katze auf sein Bett. Er wunderte sich: „Nanu, wo ist Puschel?“, dann ging er zum Körbchen, aber dort lag nur ein Brief. Er schaute zum Hamsterkäfig, aber der Hamster lag bewegungslos vor seinem Häuschen. Der Lehrer erschrak: „Was ist mit meinem Hamster passiert?“ Schließlich öffnete er den Brief und las: „Lieber Herr Trick, leider musste ich Ihre Katze entführen weil ich ganz viel Geld brauche. Sie können die Katze in einer Woche wieder haben, wenn Sie mir eine Million Euro Lösegeld morgen unter die Büsche im Park legen. DER UNBEKANNTE.“

Der Lehrer brach in Tränen aus und murmelte: „Gerade heute wollte ich doch in der Schule einen Test schreiben lassen, doch jetzt kann ich mich gar nicht mehr konzentrieren, denn meine liebe kleine Puschel ist weg!“ Er rief die Polizei an, meldete die Entführung und erklärte, er müsse in die Schule. Leider kam er zu spät und verlegte den Test um zwei Wochen, bis Puschel wieder zuhause wäre.

Der Entführer aber hatte in der Zeit noch einen anderen Einbruch geplant. Er wollte bei einem Mädchen der Klasse 12 b einen Hund entführen. Am Nachmittag, als sie einkaufen war, nahm er den Hund mit in sein Auto. Diesmal hatte er den Wagen etwas verändert: Er hatte ihn mit künstlichen Rostflecken besprüht und sein Kennzeichen geändert. Das trug jetzt die Nummer FFB - FY - 8529. Dummerweise hatte der Schornsteinfeger heute Urlaub und machte einen Spaziergang. Er hatte sich ein besonderes Merkmal an dem Porsche gemerkt und überlegte: „Das hab ich doch glatt vergessen, da war doch letzte Nacht dieser Einbrecher und der hatte genau so einen Porsche mit kaputtem Spiegel auf der linken Seite. Das muss ich gleich der Polizei melden.“ Zum Glück hatte er seinen Fotoapparat dabei und schoss ein Foto von Auto und Fahrer. Damit ging er zur Polizei.

Die Polizei hörte interessiert zu und wollte das Foto sehen. Über Funk wurde eine Meldung an alle Polizisten ausgegeben: „Achtet auf alle Wagen vom Typ Porsche die vorbeifahren“. Als sie ihn entdeckten, warteten sie, bis er in ein Haus gegangen war. Die Polizisten schlichen sich zum Auto, streuten Sand in den Kofferraum und bohrten ein kleines Loch. Als der Dieb zurückkam, merkte er nichts. Als er aber losfuhr rieselte eine Sandspur aus seinem Porsche. Die Polizisten setzten sich gemütlich in ihren Wagen und fuhren hinterher. Die Spur endete vor einem geheimnisvollen Haus, das nur ein Erdgeschoss und einen Keller hatte. Sie knackten die Tür und weil sich oben nichts rührte schlichen sie leise in den Keller.

Der Verfolgte ahnte nicht, dass Polizisten in der Nähe waren. Er schrieb gerade einen Brief, dass er das Geld spätestens übermorgen haben wolle, sonst würde der Lehrer seine Katze nie wieder sehen. Für die Unterschrift ritzte er seinen Finger an, drückte das Blut auf einen Handschuhfinger und dann auf das Papier. Da hörte er ein Rumpeln und erschrak: „Schnell ich muss mich mit den Tieren verstecken!“ Er ließ den Brief liegen und zerrte die Tieren hinter ein Regal.

Die Polizisten betraten das Zimmer und entdeckten den Brief. Zuerst untersuchten sie den Fingerabdruck, aber leider konnten sie nur feststellen, dass er von einem Handschuh stammte, der daneben lag. Doch eine Blutspur führte zu einem Schrank. Die Polizisten folgten ihr und machten den Schrank auf. Was für eine Enttäuschung: Im Schrank waren nur Medikamente und Pflaster. Langsam ahnten die Polizisten, was er gemacht hatte: Er hatte sich ein Pflaster auf den blutenden Finger geklebt und sich versteckt. Jetzt begann eine große Suchaktion.

Der Einbrecher hatte leider Pech, denn Katze und Hund vertrugen sich nicht. Der Hund bellte und die Katze fauchte. Die Polizisten guckten sofort hinter das Regal, wo das Bellen und Fauchen herkam. Nun hatten sie den Dieb gefasst und es stellte sich heraus, dass er schon lange wegen vielen Diebstählen gesucht wurde. Der Inspektor sagte: „Na wen haben wir denn da? Ist das nicht Frank Yale?“ Und so musste Frank endlich hinter Gitter.

Das Mädchen war froh, dass es seinen Hund wieder hatte. Herr Trick der Lehrer war so glücklich, dass Puschel wieder da war, dass er gleich am nächsten Tag den Test schreiben ließ.

ENDE

 

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